Von Robert Schneider

Letzte Woche fuhr ich an einer Tankstelle vorbei, die 1,70 € für einen Liter Diesel wollte, froh drüber, dass ich noch nicht tanken musste. Gestern musste ich denn doch auffüllen.

Sofort kam der Pächter herausgeschossen, fragte, ob er mir das Auto betanken dürfe, weil ich doch im Rollstuhl säße. Verblüfft über so viel Einsatz, nahm ich dankend an. Für 50 € bekam ich gerade mal 22 Liter, kein Wunder, dass da um jeden Kunden gekämpft wird. Zwei Euro siebenundzwanzig für einen Liter Diesel – ich dachte erst, ich habe mich verlesen, aber es stimmte.



Wobei die Tankstellenpächter immer dasselbe pro Liter bekommen, soweit ich informiert bin. Denen tun die Preise doppelt weh. Wenn sie selbst tanken, sind sie ganz normale Kunden und zahlen auch so. Dafür müssen sie sich noch dumme Bemerkungen anhören.

Bitte, lasst euren Unmut nicht an den Tankwarten aus, die können nichts dafür!

Ich selbst versuche jetzt, Fahrten zusammenzulegen. Mit meinem Rollstuhl komme ich nicht weit. Zum Arbeitsplatz habe ich 30 km. Da muss ich das Auto nehmen. Busse und Bahnen funktionieren vielleicht in der Stadt, sofern sie barrierefrei sind.

Für kleinere Einkäufe kann ich mein Rollstuhl-Zuggerät benutzen, aber da habe ich auch nur einen Fahrrad-Gepäckträger montiert. Also wird mit dem Auto eingekauft, aber nur einmal in der Woche. Tagesaktuelle Schnäppchen sind da nicht mehr drin.

Ich glaube, das ist erst der Anfang. Diejenigen von uns, die in der Nähe einer Landesgrenze wohnen – den Weg könnt ihr euch sparen. Ob Österreich, Schweiz, Frankreich, Benelux bei denen gehen genauso die Preise durch die Decke. Lediglich die Polen-Pendler können noch ein paar Cent sparen, die sie dann im Stau am Grenzübergang wieder durch den Auspuff jagen.

Da werden wir noch eine Menge Spaß bekommen, meint euer Kolumnist