Was können zivilisationsgeschädigte Rollstuhlnutzende eigentlich noch essen?

Ehrlich, so langsam geht mir diese sprachverstümmelnde Genderitis echt auf den nicht ganz veganen Keks. Früher sagte ich: „Rollstuhlfahrer“ und es war klar, dass ich damit alle Menschen meinte, die zur Fortbewegung einen Rollstuhl benutzen.
Aber darüber möchte ich mich heute gar nicht auslassen.

Leckeres Grillen(Symbolbild von Urszula auf Pixabay)

Sobald die Sonne einen mehrminütigen Aufenthalt ohne Polarkleidung im Freien zulässt, mutieren die Menschen wieder zu den Jägern und Sammlern, aus denen wir uns entwickelt haben. Unabhängig, ob wir zur zur Fortbewegung unsere Beine, einen Rollstuhl, Rollator, Dreirad, Eiswagen oder sonst etwas nutzen, es treibt uns ins Freie.
Jahrtausende lang haben wir Tiere gejagt oder gezüchtet, und zu Nahrung, Kleidung, Werkzeugen und auch Waffen verarbeitet. Angeblich soll Kain Abel mit dem Oberschenkelknochen eines erlegten Tieres erschlagen haben, aber das wurde nur mündlich von Generation zu Generation weitergegeben. Viele von uns haben als Kinder „Stille Post“ gespielt und wissen, was von mündlich weitergegebenen Botschaften übrig bleibt.

In letzter Zeit bilden sich Menschengruppen heraus, die es barbarisch finden, Tiere zu töten und sie dann zu essen oder im Umkehrschluss ganz auf tierische Produkte verzichten. Als bisher überzeugter Carnivore (Fleischesser) wollte ich einfach mal probieren, was diese Ersatz-Eiweißlieferanten angeblich so attraktiv macht. Also bin ich beim letzten Einkauf mal dem Werbespruch: „Empfohlen von Fleischliebhabern !“  gefolgt und habe mir etwas Geschnetzeltes und zwei vegane Steaks in den Wagen gepackt.

Bereits an der Kasse merkte ich den ersten Unterschied: Die fleischlose Alternative ist deutlich teurer. Dafür musste aber auch kein Tier sterben.
Das Geschnetzelte kam in die Pfanne und wurde so zubereitet, wie man Geschnetzeltes eben zubereitet: Erstmal scharf anbraten. Keine gute Idee, es verwandelt die Konsistenz zu etwas, das man in den Schulheften nach längerem Gebrauch von Radiergummis findet, allerdings deutlich besser gewürzt. Nach dem drittel Löffel landete es unter ständigem Weiterrühren im Ausguss.
Die veganen Steaks wanderten auf den Grill. Mein erster Eindruck: Etikettenschwindel. OK, ich schnitze mich auch aus keinem Schnitzel eine Mohrrübe. Das würde auch nichts ändern, wenn ich sie noch gelb anmale. Aber ein Steak ist ein Steak! Ich persönlich mag mein Steak so, dass es außen kross ist und genau in der Mitte noch ein Tropfen Blut. Für mich bringt diese Zubereitungsart die gesamte Geschmackspalette eines Steaks hervor. Andere bevorzugen es durchgebraten – jeder nach seinem Gusto, eben.
Wichtiger Hinweis für Rollstuhl fahrende Erstgriller, speziell sensorische Querschnitte:
Immer seitlich zum Grill fahren. 
Sonst kann es plötzlich lecker knusprig riechen, obwohl noch nichts auf dem Grill liegt. 
Ich habe diesbezüglich geschädigte schon in der Unfallklinik kennen gelernt.
Aber das, was ich vom Grill holte, entsprach nicht unbedingt dem, was ich erwartete.
Das war eher ein paniertes Stück Tofu, das bereits beim ersten Biss zerkrümelte. Dabei wurde der Mund so trocken, dass ich davon nur noch mehr Durst bekam. Die zusätzlichen Gewürze schalteten den Durst gleich nochmal eine Stufe höher.
Fazit: Auf unseren Grill kommen nur noch natürlich gewachsene Würste und Steaks. Sehr empfehlen kann ich übrigens durchwachsenes Bauchfleisch. Gibt es beim Metzger des Vertrauens auf Anfrage schon vorgebeizt, also in Lake eingelegt. Wenn die Schwarte sich nach ein paar Minuten in etwas verwandelt, das so herrlich würzig schmeckt und beim Reinbeißen noch lauter knackt als frisches Popcorn, das ist ein sensorisch-olfaktorisch-akustisches Erlebnis, das sich nur als sensationell bezeichnen lässt.
Probiert es einfach mal aus, egal, auf welche Art ihr euch fortbewegt.