Naturkatastrophen, Brände, Erdbeben, Tsunamis, Hurrikane, Unwetter – so langsam kommt es mir vor, als würde die Erde ein Fieber befallen, um den Schädling Mensch zu bekämpfen.

von Robert Schneider

Auf dem so genannte Feuerring rumpelt es verstärkt. In den USA verwüstet ein Hurrikan ganze Küstenregionen. Der Deutschen liebste Urlaubsinsel versinkt in den Fluten eines noch nie da gewesenen Unwetters. Der Ätna auf Sizilien droht, ins Meer zu rutschen. In Indonesien kommen über 1200 Menschen ums Leben.

Alleine, was in den letzten 12 Monaten an Katastrophen geschah, gibt so manchem das Gefühl, als würde der Organismus Erde versuchen, sich vom Befall der Krankheit Mensch zu befreien. Wenn man bedenkt, was wir dem einzigen uns bekannten bewohnbaren Planeten so antun, ist der Verdacht gar nicht mal so abwegig.

Fast täglich werden ganze Tierarten ausgerottet, die Ozeane ersticken in Plastikmüll. Stündlich verschwinden mehrere Hektar Urwald. Dagegen ist der Hambacher Forst kaum erwähnenswert. Doch warum tun wir unserer Umwelt so etwas an? Aus Dummheit, Gedankenlosigkeit und um Aktionären etwas mehr Rendite zu verschaffen!

Nicht, dass ich das Kapital jetzt verteufeln möchte. Ich habe für meine Altersvorsorge selbst ein wenig zurückgelegt, wie viele von uns. Aber wir selbst können bestimmen, ob wir lieber in Firmen investieren, die Menschen das Wasser abgraben, um es ihnen hinterher in Plastikflaschen wieder zu verkaufen. Oder Firmen, die Urwälder abholzen, um Platz für Maisanbau zu gewinnen. Daraus wird dann Treibstoff gewonnen, den wir ganz „umweltbewusst“ als Biodiesel tanken.

Aber nicht nur die Natur, auch unsere Gesellschaft richten wir zugrunde. Der Lösungsansatz Europa erstickt in der Bürokratie. Die Idee von Toleranz und offener Zusammenarbeit wird von nationalistischen Dumpfbacken in Grund und Boden getreten. Meinungsfreiheit, Nächstenliebe, gegenseitige Unterstützung sind nichts mehr wert, gute Menschen werden zum Schimpfwort.

Das Wesen, dass von uns als Großer Geist, Allah, Manitou, Jahwe, Jehova oder einfach nur Gott genannt wird, hat seine ganz eigene, subtile Lösung des Problems gefunden. Er gab den Erfindern des Smartphones die richtigen Ideen ein.

Schaut euch mal um, wie viele da draußen herumrennen, ihr Handy direkt vor der Nase, ohne ihre Umwelt auch nur wahrzunehmen. Die Zahl der tödlichen Unfälle, die durch Handynutzung verursacht wurden, hat inzwischen mit der überhöhten Geschwindigkeit und dem Fahren unter dem Einfluss berauschender Mittel gleichgezogen.

Also brauchen wir uns keine Gedanken darüber zu machen, ob uns die Natur vom Antlitz der Erde tilgen will. Das schaffen wir schon ganz alleine.