von Robert Schneider

Corona hinten und Corona vorne – so langsam werden die Menschen des Themas überdrüssig. Ja, zum Teil werden sogar Stimmen laut, es sei alles ein großangelegter Bluff der Regierung. Naja, auf die Brücke mit dem Bluff gehe ich persönlich nicht. Das kommt wohl eher aus der Ecke derer, die unsere Gesellschaft gerne destabilisieren würden, um hinterher die Scherben aufkehren zu können.

Aber sehen wir doch mal genauer hin:
Es ist außer Frage, dass wir es weltweit mit einer ansteckenden Krankheit zu tun haben. Ob das jetzt eine Labor-Pandemie, eine weltweite Seuche, oder was auch immer ist, ist an dieser Stelle von untergeordneter Bedeutung.

Covid-Symbolbild

Fakt ist außerdem, dass wir momentan immer noch nicht genau wissen, warum diese Krankheit manchmal tödlich verläuft und manchmal fast symptomfrei ist. Dass das auch die Regierung nicht so genau weiß, stelle ich jetzt einfach mal als Behauptung in den Raum.

Genauso steht fest, dass andere Länder mit einem gewissen Unverständnis auf uns blicken. Wir haben im Verhältnis zu unseren Nachbarn relativ wenig tödlich verlaufende Fälle pro 1000 Einwohner. Wir scheinen also die Auswirkungen der Pandemie leidlich im Griff zu haben. Ebenso versucht die Regierung mit einem Soforthilfeprogramm die Unternehmen und auch die Freiberufler, deren Existenz sich während des Lockdowns quasi in nichts aufgelöst hat, vor einem Totalverlust zu bewahren. Wie unbürokratisch da verfahren wird, kann ich nicht beurteilen, aber dass man das Geld nicht einfach nach dem Gießkannenprinzip frei verteilt, kann meiner unmaßgeblichen Meinung nach, wohl jeder nachvollziehen.

Die Zahlen der Ansteckungen, die man uns bekannt gibt, sind zwar relativ hoch, aber manche fragen sich, wo den dann die vielen Toten seien. Genau die sind es auch, die gegen die Beschränkung unserer vermeintlichen Freiheit zu Tausenden auf die Straße gehen.

Fassen wir mal zusammen:
Länder, die mit dem Thema etwas unverkrampfter umgehen, haben deutlich mehr Ansteckungs- und Todesfälle. Die entsprechenden Statistiken werden täglich aktualisiert. Beispielsweise unsere freiheitsliebenden französischen Nachbarn haben deutlich mehr Probleme, die Auswirkungen der Krankheit in den Griff zu bekommen. Wo es hervorragend funktioniert hat, sind Länder, wie China oder Nordkorea. Wuhan, der Bezirk, in dem die Krankheit zum ersten Mal festgestellt wurde, ist praktisch coronafrei. Warum? Tür zu – keiner rein oder raus, bis alle Erkrankten gesund oder tot sind. Drastisch, aber es funktioniert. In unserem Land ist das undenkbar.

Ich persönlich habe das Gefühl, dass die Zahlen, die uns präsentiert werden, stimmen. Sie werden allerdings so präsentiert, dass uns bewusst nicht die Angst genommen werden soll. Mit ein bisschen Besorgnis sind wir alle etwas aufmerksamer und vorsichtiger. Das Motto scheint zu heißen: „Besser maskiert, als beatmet“. An die Hygienevorschriften hielten wir uns als Menschen mit Behinderung schon, bevor es diese gab.

Nun, ich für meinen Teil denke mir, wenn ein Stück Stoff vor dem Gesicht mich und andere auch nur zum Teil vor einer Ansteckung schützt, dann wäre ich bekloppt, das nicht zu nutzen. Wenn ich draußen die Hinterlassenschaft meines Hundes wegmache, dann benutze ich auch eine Tüte und nehme das Zeug nicht so in die Hand. Könnte ich aber – die Freiheit habe ich.

Blufft uns die Regierung also? Nun, manche Regierungsstellen mögen etwas dramatisieren, andere wieder zu sehr verharmlosen. Aber das ist Politik, in jedem Wahlkampf werden ganz andere Töne gespuckt.

Was mir viel mehr Angst macht und diesmal wirklich Angst: Gewisse Kreise nutzen diese Situation, um einen Keil zwischen uns zu treiben. Eine Gemeinschaft, die auf Kooperation und Solidarität basiert, hier einen Keil hineinzutreiben, der uns bis in die Familie hinein spaltet -qui bono?
Wem nutzt das?

Wer hat das Wissen und die Mittel, durch gezielte Falsch- und Desinformation unser in sich stabiles und gefestigtes System, ja unsere Demokratie dermaßen nachhaltig zu erschüttern?
Wer ist so zynisch, abgebrüht und menschenverachtend und nutzt diese Situation aus, um unsere demokratische Gemeinschaft dergestalt zu destabilisieren?
Wer bringt bisher aufrechte Demokraten dazu, zu fragen, ob man sich von der – von uns allen gewählten – Regierung verarscht fühle?
Die Regierung? Wer das glaubt, der glaubt auch, dass ihm das Ordnungsamt die Wohnung aufräumt.

Also ich persönlich würde mal in die Richtung derer schauen, die so gerne die Zeit vor 1933 wieder hätten. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung, die ich hoffentlich noch lange hier äußern kann.
Schließlich sind hier in diesem Land Menschen für diese Freiheit gestorben.

Was das mit Corona zu tun hat? Außer der Tatsache, dass die meiner persönlichen Meinung nach ohnehin gefährliche Krankheit aufs Zynischste zu den falschen Zwecken missbraucht wird, nichts. Ich glaube, dass wir mit Corona noch eine ganze Weile zu tun haben werden, solange wir mit den vorgeschlagenen Maßnahmen nicht konsequenter umgehen.

Auch dieser Beitrag gibt die Meinung des Kolumnisten wieder und nicht unbedingt die Meinung des MMB.