MMB trauert um Gründungsmitglied
wer erinnert sich noch an die Zeit als es keinen MMB gab? Nun, das sind sicherlich sehr, sehr wenige.
Am Anfang gab es nichts und dann kam das Licht!
Einer der hellen Punkte am Firmament war Dirk Bliemeister.
Sein Charme, sein spitzer Humor, aber auch seine tiefsinnigen Gedanken charakterisierten ihn. Stets einen kecken Spruch auf den Lippen aber auch die passende Antwort auf unangenehme Fragen – das war Dirk.
Er erfand das MMB-Logo, er fertigte alle Schriften, Flyer, Visitenkarten – quasi mir Rechts! Denn er hatte nur noch einen Arm und eine Hand, die er nutzen konnte. Das war alles, was ihm nach einem schlimmen Motorradunfall noch blieb. Aufgeben – gibt es nicht! So sein Motto.
Vom Maschinenbauer schulte er sich in Eigenregie um zum Grafiker und richtete sich ein Grafikstudium ein.
Unsere Wege kreuzten sich, als ein Arbeitskollege uns bei einer Feier vorstellte. Er sei ein schrulliger Typ, der kein Wort schuldig blieb, so warnte mich mein Arbeitskollege. Stimmte! Da sah ein gut genährter Typ mit seiner viel zu kleinen roten Brille und riss einen Witz nach dem Nächsten. Bald waren wir im Wettstreit – okay, ich verlor.
So begann eine über 20 Jährige Freundschaft, die heute ihr Ende fand – halt nein, nicht ihr Ende – sie pausiert nur für eine Weile.
Mit Dirk und 17 Weiteren gründete ich den MMB. Er war immer der gestalterische Motor. Nächtelang haben wir telefoniert, an Texten gefeilt und Ideen geschmiedet. Stolz bin darauf, dass ich ihm seinen Traum vom selbstständigen Fahren erfüllen konnte. Stolz wie Oskar führte er mir seinen Ford Windstar vor. Auf Ehrungen war er nie scharf, das Werk, das „Geschaffte“ war ihm wichtig. So führte er über viele Jahrzehnte die Geschicke des CBF in Landau, wo er bis heute den Vorsitz inne hat.
2004 kam uns die Idee den Ministerpräsidenten Kurt Beck einzuladen. Er kannte ihn gut, für mich war es die erste Berührung mit der Politik.
Aus diesem Treffen entstand die IDM-Stiftung, die uns MP Kurt Beck kurzerhand „geschenkt“ hat und Dirk bis heute im Präsidium der Stiftung aktiv war.
Wann immer man ihn rief, war er zur Stelle. Blieb nie eine Antwort schuldig – Zank oder Streit hatten bei ihm keine Andockpunkte. Er war dominant, aber in der Sache immer fair und sachlich. In allen Themen bewandert und doch ein guter Zuhörer, wo immer der Schuh auch drückte.
Dirk – ich werde Deine Anrufe vermissen – wir werden Deinen Charme und tollen Humor nie vergessen.
In Hochachtung vor einem aktivem, erfüllten Leben, verneige ich mich vor Dir als mein Vorbild.
Danke, dass ich so viel von Dir lernen durfte – danke für all Deine Unterstützung.
Zu tiefst traurige Grüße
Heinrich Buschmann
MMB-Vorsitzender